Julius Payer: Nordpolexpedition
Kresba, portrét Julia Payera

Wanderausstellung; 16 Smart-X Tafeln (70 x 100 x 0,5 cm, 3 Querformat, 13 Hochformat), CZ-DE-EN Bildunterschriften/Untertitel

NORDPOLEXPEDITION ist eine Ausstellung mit Buchillustrationen und Kopien von Gemälden von Julius Payer, dem größten Polarforscher aus den tschechischen Ländern (dem heutigen Tschechien) und dem berühmtesten Maler der Polarlandschaften im Allgemeinen. 1876 ​​erschien in Wien sein Reisebericht Die österreichisch-ungarische Nordpolexpedition in den Jahren 1872–74 nebst einer Skizze der zweiten deutschen Nordpolexpedition 1869–70 und der Polarexpedition von 1871. Im Jahr 2019 wurde ein wesentlicher Teil des Buches in einer tschechischen Übersetzung mit dem Titel Nordpolexpedition veröffentlicht. Die Ausstellung basiert auf den Illustrationen des Autors aus diesem Buch. Um Payers künstlerisches Genie zu unterstreichen, ist die Eingangstafel eine Reproduktion einer der vier Leinwände des sogenannten Franklin Polar Cycle. Das Gemälde Hunger Bucht zeigt das tragische Ende der Polarexpedition von Sir John Franklin im Jahr 1845. Seit 1964 ist eine der späteren Versionen dieses Kunstwerks dauerhaft im Hörsaal des Instituts für Geophysik der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik in Prag ausgestellt. Das Gemälde Entdeckung der Wilczek-Insel und die Heliogravüre Nie zurück! werden im Depot des Regionalmuseums in Teplice aufbewahrt.

Julius Payer (1841–1915)

wurde in Teplice-Šanov in eine deutschsprachige Familie geboren. Er machte viele gefährliche Erstbesteigungen in den Tiroler Alpen und wurde ein ausgezeichneter Topograph. In den Jahren 1869–70 nahm er an der von Karl Koldewey geleiteten Deutschen Arktischen Expedition an die Ostküste Grönlands auf dem Dampfer Germania mit Unterstützung des Transportseglers Hansa teil. Einen Monat nach der Abreise stieß Germania auf schweres Eis, das sie einschloss. Hansa wurde vom angesammelten Eis zerquetscht. Im Winter unternahm Payer Schlittenfahrten entlang der Küste, in den Fjorden und auf dem Festland für geografische Erkundungen, Kartierungen und Naturstudien. 1871 unternahm er zusammen mit Karl Weyprecht eine vorläufige Erkundungsfahrt in der Barentssee auf dem Segelboot „Isbjørn“, diesmal im Rahmen einer österreichisch-ungarischen Expedition, die darauf abzielte, die Navigationsmöglichkeiten der geplanten wissenschaftlichen Nordpolexpedition zu erkunden. In den Jahren 1872–74 fand unter der Leitung von Julius Payer und Karl Weyprecht eine private österreichisch-ungarische Expedition zum Nordpol statt. Das Expeditionsschiff „Admiral Tegetthoff“ war vier Monate nach dem Auslaufen dauerhaft im Eis eingeschlossen und trieb durch die Wucht von Wind und Meeresströmungen unkontrolliert im Arktischen Ozean. 1873 entdeckte die Besatzung ein neues Land, das sie zu Ehren des österreichisch-ungarischen Monarchen Kaiser-Franz-Josef-Land nannte. Nach dem zweiten Winter brachen die dezimierten Expeditionsteilnehmer zu Fuß, mit Schlitten und Booten entlang des tauenden Meeres nach Süden auf. Sie alle entkamen dem sicheren Tod durch Kälte und Hunger erst nach drei Monaten voller harter arktischer Erfahrungen. Im August 1874 wurden sie vom russischen Fischereischoner „Nikolai“ vor der Küste von Nowaja Semlja gerettet.

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